Der Nissan Juke war schon immer ein außergewöhnliches Auto, doch jetzt wird er mit dem Nissan Juke NISMO RS noch ungewöhnlicher.
Wenn man einen Petrolhead fragen würde, was dem Nissan Juke fehlt, würden wohl die wenigsten eine Sportvariante vorschlagen. Doch genau diese hat Nissan im Jahr 2013 gebracht und damit noch mehr polarisiert, als es mit dem Juke schon der Fall ist. Der originale Nissan Juke NISMO hatte 200 PS und war schon recht sportlich, doch dieses Jahr hat man noch einmal eine Schippe drauf gelegt und den Juke mit dem RS weiter optimiert und auch die Sportlichkeit verbessert. So leistet der 1,6-Liter-Turbobenziner im neuen Nissan Juke NISMO RS ganze 218 PS und auch das Drehmoment konnte man auf 280 Newtonmeter steigern. Das alles ist Grund genug für uns, den Nissan Juke NISMO RS anzutesten.
Wir haben uns bei unserem Test für die 8-Gang-Automatik entschieden und das Fahrzeug einen Tag lang in Hamburg gefahren, denn Hamburg ist wohl eine der eigentlichen Heimaten des Nissan Juke. Wohl kaum ein Fahrzeug wurden in den letzten Jahren so kontrovers diskutiert wie der Juke und das lag nicht nur am außergewöhnlichen Design, sondern auch an der lifestyligen Auslegung des Fahrzeuges. Genau diese Auslegung bzw. dieses Image verliert der Nissan auch nicht als NISMO-Variante, sondern er gewinnt einfach an Kraft und das auch äußerlich. So sieht man ähnlich wie beim Nissan 370Z NISMO und dem Nissan GT-R NISMO vor allem die Farben Weiß, Schwarz und Rot. Der Frontspoiler unterhalb des neuen Lufteinlasses ist schwarz und zieht sich um das komplette Fahrzeug. In Rot hält man stattdessen die Außenspiegel, die ansonsten genauso wie der Standard-Außenspiegel sind. Insgesamt wirkt der Nissan Juke NISMO RS mit seinen neuen Lufteinlässen und dem Heckspoiler sehr sportlich und nicht mehr wie ein normaler SUV. Die schnellste Methode, den Nissan Juke NISMO RS zu erkennen, ist übrigens der Badge im Kühlergrill.
Auch das Innenlebens ist etwas anders als bei bei dem normalen Nissan Juke. So dominieren hier auch die Farbe Schwarz und Rot. Hier ist ähnlich wie beim Äußeren die Funktionalität der Komponenten eher zweitrangig und es geht eher um den „Style“. So sind die Ablagenflächen in der Mittelkonsole recht beschränkt und auch eine Armlehne gibt es nicht. Dafür hat man wohl mit den Recaro-Sitzen mit die sportlichsten Sitze im SUV- bzw. Crossover-Segment verbaut und auch vom Aussehen können sie absolut überzeugen. Etwas abstrakt ist dabei jedoch die hohe Sitzposition, die sehr nah an einem SUV ist; im Gestühle des Nissan Juke NISMO RS fühlt man sich im ersten Moment etwas komisch. Dieses Gefühl verflüchtigt sich jedoch nach einigen Minuten. Wenn man es sich auf dem Recaro-Sitz gemütlich gemacht hat, kann man sich mit dem Infotaimentsystem beschäftigen und hier kann ich leider nach der doch recht kurzen Testzeit noch nicht viel sagen. Positiv aufgefallen ist auf jeden Fall, dass man über den Touchscreen schnell eine Bluetooth-Verbindung zum Handy herstellen kann. Auch die Navigation hat problemlos geklappt und auch der Touchscreen und die Menüpunkte erschienen recht übersichtlich. Durch die Spotify-Listen kann man sich dank des Multifunktionslenkrads recht leicht klicken und man muss dies nicht an einem Schalter in der Mittelkonsole tun. Ein weiterer positiver Aspekt ist die 360°-Kamera, mit der man den Überblick über das ansonsten recht unübersichtliche Fahrzeug behalten kann. Ein weiteres spezielles Gimmick des Nissan Juke NISMO RS ist die geduckte Instrumentenanzeige, bei der sogar der Drehzahlmesser in Schwarz-Weiß-Rot gehalten wurde.
Doch für den Käufer des Nissan JUKE NISMO RS dürfte das Fahrverhalten viel wichtiger sein und hier können wir anders als der Kollege Tom Schwede nur über das Fahrverhalten in der Stadt berichten. Also Platz genommen in den Recaro Sitzen und erst einmal ein bisschen Gas gegeben. Der Wagen beschleunigt mit der 8-Gang-Automatik in acht Sekunden von 0 auf 100 und mit der Gangschaltung sogar in sieben Sekunden. Dabei hört man auch deutlich den Vierzylinder, der ähnlich wie beim Nissan 370Z NISMO nur durch einen Auspuff röhrt. Man konnte sogar im Vergleich zum Model aus dem Jahr 2014 noch den Ton verbessern, jedoch hört man im Endeffekt heraus, dass es sich um einen Vierzylinder handelt. Persönlich finde ich es passend, dass man den Wagen nicht zu laut gemacht hat, sondern einen Mittelweg gegangen ist. Beim Hochbeschleunigen hat man die Wahl, ob man der Technik das Schalten überlässt oder selbst mit den Schaltwippen in Carbonoptik ins Geschehen eingreift.
Auch die Lenkung und Federung des Wagens hat man bei NISMO wesentlich härter gemacht, jedoch ist der Wagen immer noch ein recht komfortables Auto. Vor allem in der Stadt kann man so noch recht entspannt fahren. Etwas enttäuschend ist jedoch der große tote Winkel, der durch die kleinen Spiegel verursacht wird. Hier hilft dann der Tote-Winkel-Warner, der ähnlich wie beim Volvo XC60 direkt in der A-Säule verbaut ist. Abgesehen davon wirkt das Fahrzeug selbst in der Stadt sehr sportlich und fühlt sich nicht wie ein konventioneller SUV an, sondern eher wie ein kompakter Sportwagen mit einer erhöhten Sitzposition. Und so hat man auch in der Stadt Spaß an kurzen Gasschüben.
Fazit
Der Nissan Juke NISMO RS ist ähnlich wie sein großer Bruder, der Nissan Juke R, eines der Fahrzeuge, das man nicht braucht, das aber einfach Spaß macht. So liegt auch der Reiz des Nissan Juke NISMO RS vor allem in den Gegensätzen innerhalb des Fahrzeuges, wie z.B. der hohen Sitzposition im Zusammenhang mit den Recaro-Sitzen. Dabei ist der Wagen dann insgesamt sogar sportlicher als man erwartet und mit 200 km/h Spitze ist er auch knapp 20 km/h schneller als die anderen Jukes. Auch sonst kann er sein sportliches Talent nicht ganz verstecken und wer sich eh für den Juke interessiert, sollte sich auch mal den Juke NISMO RS genauer anschauen.
Motor | 1.6 DIG-T Benziner |
---|---|
Hubraum | 1618 ccm |
Leistung | 214 PS |
Drehmoment | 250 Newtonmeter |
Beschleunigung | 8,0 Sekunden 0-100 KM/H |
Höchstgeschwindigkeit | 200 KM/H |
Getriebe | CVT-Getriebe (8-Gang Automatik) |
Antrieb | Allradantrieb |
Normverbrauch | - |
Leergewicht | 1469 Kilogramm |
L/B/H | 4165/1770/1565 mm |
Radstand | 2530 mm |
Fotos: Nissan & Max Albrecht
26,692 total views, 1 views today