Jim Glickenhaus hat sein neuestes Projekt, den SCG-003 Stradale vorgestellt. Im Grunde handelt es sich um einen LMP2 für die Strasse.
Der US-Milliardär Jim Glickenhaus hat vor ein paar Jahren für einiges Aufsehen gesorgt, als er auf Basis eines Ferrari Enzo den Ferrari P 4/5 und den P 4/5 Competizione entwicklen ließ. Mit letzterem gelang ihm 2012 beim 24-Rennen am Nürburgring eine kleine Sensation. Obwohl das Hybrid-System ausstieg landete der Prototyp auf einen ziemlich beeindruckenden Platz 12 und ließ damit so manchen Starter aus der GT3-Klasse hinter sich. Danach wurde es etwas ruhiger um Glockenhaus, doch tatenlos war er nicht. In Zusammenarbeit mit Pininfarina hat er den SCG-003 entwickelt, ein Wagen der irgendwo zwischen einem LMP2 und einem GT3 angesiedelt ist.
Die LMP2 Gene erkennt man schon am Motor. Die Glickenhaus Mannschaft verzichtete dieses Mal auf einen Motor von Ferrari und bediente sich stattdessen beim Honda Performance Development (HPD). Der Motor des SCG-003 stammt aus dem Honda-Regal und hat in seiner Basis in den letzten Jahren in dem LMP2 Wagen von Extrem Motorsport in ALMS und der USCC unterwegs. Der Honda HR35TT hat 3.5 Liter und verfügt über zwei Turbolader, allerdings hat Glickenhaus in Zusammenarbeit mit Bosch und Autotechnica Motori den Motor so stark überarbeitet, dass der mit dem original HPD nur noch die Basis teilt. Daher durfte er, mit dem Segen von Honda, auch seinen eigenen Namen auf den Motor kleben. Im SCG-003 leistet der HPD dann 600 PS. Mindestens.
Das Chassis stammt ebenfalls von Pininfarina und Glickenhaus und erinnert sehr stark an einen LMP2. Front, die Tropfenform des Cockpit und die seitlichen Schweller erinnern sehr stark an einen LMP2 des Jahres 2015, zum Beispiel den Oreca 05. Im Heck hat man dann eher die Form eines GT3 gewählt. Allerdings nur in der Strassenversion, die Rennversion verfügt natürlich einen mächtigen Heckflügel.
Das Monocoque besteht selbstverständlich komplett aus Karbon, ebenso sämtliche aerodynamischen Anbauteile. Wie bei einem Rennwagen setzt man auf eine komplexe Aerodynamik, die man nach Wahl einstellen kann.
Dabei sollte man erwähnen, dass Glickenhaus den SCG-003 so konstruiert hat, dass man schnell zwischen Strassen- und Rennversion wechseln kann. Gut, man braucht ein Mechanikerteam dafür, aber laut Glickenhaus ist überzeugt, dass der Aufwand sich in Grenzen hält.
Das der Preis sehr hoch liegt, ist angesichts der Konstruktion klar. Circa 1.8 bis 2 Millionen Euro muss man für einen SCG-003 auf den Tisch legen. Ein LMP2 Chassis von der Stange kostet im Moment 345.000 Euro. Ohne Motor, versteht sich. Und ohne die Strassenzulassung. Und ohne das sensationelle Aussehen.
Bilder: SG
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