Audi hat die zweite Generation des R8 vorgestellt. Der Sportwagen aus Ingolstadt ist leichter und schneller geworden. Beim Preis hat er allerdings auch massiv zugelegt.
Lang erwartet, jetzt ist er da. Der neue Audi R8 wird offiziell nächste Woche beim Genfer Autosalon enthüllt, die ersten Bilder und alle Infos gibt es aber jetzt schon. Für die zweite Generation des R8, der sich mit dem Lamborghini Huracan Motor und Plattform teilt, hat Audi den Wagen komplett renoviert. Das sieht man mit ungeübten Auge von Außen vielleicht nicht direkt, aber ein paar Dinge sind schon anders gestaltet. Darunter der Grill, die Lufteinlässe vorne und an der Seite und das Heck wurde etwas schärfer gezeichnet.
Den Audi R8 gibt es in Zukunft nur noch mit dem V10-Motor, der 4.2 Liter V8 wurde aus dem Programm genommen. Dafür hat man den V10 aber auch so belassen, wie er ist. Downsizing? Nicht bei Audi.
Der V10 atmet weiter selber und einen Turbo sucht man vergebens. Die Leistung wurde ebenfalls erhöht. Der V10 leistet nun 540 PS (vorher 525 PS), der V10 plus kommt auf satte 610 PS (vorher 550 PS). Das Drehmoment wurde auf 540 NM) (alt 530 NM) bzw. 560 NM (alt 540 NM) gesteigert. Der „kleine“ V10 beschleunigt damit in 3,5 Sekunden auf 100 km/h, der V10 plus schafft es in 3.2 Sekunden. Die 200 km/h Marke fällt beim Plus in 9.9 Sekunden.
Das sind standesgemäße Werte für einen Supersportwagen, viel schneller geht es auch mit der Konkurrenz nicht. Dass es nicht doch einen Tacken schneller geht liegt man Gewicht. Mit einem Trockengewicht (also ohne alle Flüssigkeiten im Auto etc.) von 1.430 kg ist der Audi R8 nicht so ganz leicht. Wobei man fairerweise sagen muss, dass man den Wagen nur dann unter die 1.200 kg Marke bekommt, wenn man wirklich alles aus dem Innenraum reisst. Und das wäre dann auch schade.
Der ist nämlich durch die typische Audi Qualität geprägt und es sitzt sich, zumindest im R8 der letzten Generation, wirklich sehr gut im R8. In der neuen Variante kommt der R8 auch in den Genuss des riesigen TFT-Displays (virtual cockpit) im Cockpit, das uns schon im Audi TTS Coupé begeistert hat. Ansonsten findet man die übliche Abwechslung aus Leder, Kohlefaser und Aluminium im Auto.
Fahrwerk
Beim Antrieb setzt der Audi R8 selbstredend auf einen Quattro, was anderes wäre auch schade gewesen. Normalerweise sind Mittelmotorautos mit Heckantrieb auf der Strecke so eine Sache. Wegen der guten Gewichtsverteilung liegt der Grenzbereich weit oben, aber wenn er kommt, dann ist meist auch direkt Feierabend und man kann sich die Auslaufzonen ansehen. Diese Gefahr ist mit dem Quattro-Antrieb Vergangenheit. Bei meinem Test vor zwei Jahren mit dem V10 Plus in Mugello war von Zickigkeit nichts zu spüren. Zwar merkt man, dass der Wagen einen spitzen Grenzbereich hat, der Quattro nebst der Fahrwerksabstimmung kündigt den aber mit einem leichten Untersteuern an, so dass man gewarnt ist.
Doppellenker Aufhängungen an allen Achsen sorgen schon mal für die nötige Spurtreue. An der Vorderachse ersetzt eine elektrohydraulische Lamellenkupplung die Visco-Kupplung des Vorgängermodells. Der neu entwickelte quattro-Antrieb ermöglicht eine komplett freie, vollvariable Verteilung der Antriebsmomente auf Vorder- und Hinterachse je nach Fahrsituation und Witterung. Im normalen Betrieb strömen bis zu 100 Prozent auf die hinteren Räder, bei Bedarf leitet die Kupplung diese stufenlos bis zu 100 Prozent auf die vorderen um. Durch das mechanische Sperrdifferenzial an der Hinterachse erlebt der Fahrer maximale Traktion ohne Schlupf. Ich bin schon mal gespannt, wie weit sich die neue Generation von der alten auf der Strecke unterscheidet.
Neuer R8-etron
Mit dem neuen R8 hat Audi auch eine neue Version des R8-etron angekündigt. Das Hickhack um die sündhaft teure elektrische Version des R8 dauerte innerhalb des Konzerns ein paar Jahre. Dann kam Ulrich Hackenberg und beschloss, dass der R8-etron gebaut wird. Die neue Version kommt auf 340 kW (462 PS) Leistung und nackenmuskeltrainierenden 920 NM Drehmoment. Der Spurt von 0-100 km/h soll in 3.9 Sekunden erledigt sein. Die Reichweite gibt Audi mit 450 km an. Ich hatte schon mal die Gelegenheit ein Vorserienmodell des R8 e-tron zu fahren und war sehr angetan. Sogar driften konnte man mit dem Wagen.
Preise
Der Spaß hat natürlich seinen Preis. Da der Einsteigs-R8 mit dem Achtzylinder aus dem Programm genommen wurde, muss man für das Vergnügen etwas tiefer in die Tasche greifen. Der V10 kostet 165.000 Euro (vorher 157.100 Euro) der V10 plus 187.400 Euro (vorher 175.700 Euro). Aber gut, damit liegt man immer noch weit unter dem, was Ferrari oder McLaren für ihre Autos verlangen. Ab Sommer 2015 geht der Audi R8 in den Verkauf, bis dahin kann man also noch etwas sparen.
Daten - Audi R8 und R8 plusMotor | 5.2 Liter, V10 TSI |
Leistung (V10plus) | 540 PS (610 PS) |
Drehmoment | 540 NM (560 NM) |
0-100 km/h | 3.5 sek (3.2 sek) |
0-200 km/h (nur V10 plus) | 9.9 sek |
Topspeed | 323 km/h (330 km/h) |
Getriebe | 7-Gang S-tronic |
Gewicht | 1.454 kg |
Co2 | 289 – 275 mg (geschätzt) |
Bilder: © Audi AG
10,140 total views, 1 views today
610 ps … auf welcher straße soll man das aufahren??