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BMW i3: Hübsch ist anders

BMW hat den i3 vorgestellt. Ein Elektrofahrzeug mit einem 2-Zylinder als Reichweitenverlängerung. In Sachen E-Autos bin ich eh sehr skeptisch, in Sachen Design beim i3 weiß ich, wo ich stehe.

BMW_i3_8Um es gleich vorwegzusagen: Ich finde die Idee von BMW großartig. Ein Wagen zu bauen, der zu einem nicht unerheblichen Teil aus wiederverwertbaren oder recycelten Materialen besteht, ist einmalig. Bisher scheiterten derartige Vorhaben immer an der eigenen Unbeweglichkeit der Hersteller, was Lieferketten usw. angeht. BMW zeigt, dass es geht und das alleine ist schon mal ein großer Schritt. Es zeigt, dass Hersteller in Zukunft andere Wege gehen können und BMW hat sich alleine damit einen ziemlich großen Vorsprung geschaffen, den andere Hersteller erst einmal aufholen müssen.

Das gilt vermutlich auch die Technik des i3. Während Audi den eigentlich fast komplett entwickelten Wagen mit E-Antrieb und Wankelmotor in kleinen Tests rumfahren lässt, schiebt man in München den i3 als fertiges Fahrzeug auf die Bühne. E-Antrieb, Reichweitenverlängerung, Carbonchassis – und das alles fertig für den Markt und zu einem Preis, der völlig in Ordnung geht.

Ich bin einer dieser Technologie-Junkies. Immer auf der Höhe der Zeit, gerne auch immer mit den neusten Gadgets ausgestattet. Smartphone wird jährlich gewechselt, der Rechner meist alle zwei Jahre und neues, sinnvolles Spielzeug findet auch gerne den Weg in mein Leben. Also müsste doch eigentlich alles in mir „Ich will diesen BMW i3“ rufen. Tut es aber nicht und schuld daran ist das Design.

Natürlich – Design ist immer Geschmackssache. Daher sind die folgenden Worte sehr subjektiv.

Warum, im Namen aller grandiosen Designer dieser Welt, muss das Auto aussehen, als habe es ein 12jähriger aus einem Eierkarton geschnitzt? Und was ist denn mit der hinteren Tür passiert? Warum genau sieht sie aus, als habe das Auto einen kräftigen Auffahrunfall gehabt? Was soll der abfallende Knick? Warum zieht die Linie dann hinten wieder nach oben? Und dann das Heck.

BMW_i3_3Mal abgesehen davon, dass es mich an einen VW Up! erinnert (was nichts Schlechtes ist), frage ich mich, wie viele Heckleuchten da eigentlich verbaut sind. Und warum man die so getrennt hat. Warum die Rückfahrtleuchten nicht gleich noch extra verbauen? Im Heck stecken derartig viele verschiedenen Linien, dass man mit dem Zählen kaum hinterher kommt. Das wirkt auf mich nicht rund, unruhig und unschön.

Innen sieht der Wagen gut aus, bis auf das Display für den Fahrer. Ich habe noch nicht in einem i3 gesessen, frage mich aber, warum das Display kleiner ist, als das fürs Entertainment. Und was man darauf alles ablesen soll.

Am Ende bleibt die Frage: Warum müssen E-Autos meist so unförmig aussehen? Ist es so schwer, ein Familienauto mit E-Antrieb zu bauen, das einem Lust darauf macht, so ein Auto zu fahren? Technik hin oder her. Kaum jemand würde sich ein Fahrzeug mit einem Dieselmotor kaufen, wenn die Autos wie Traktoren aussehen würden. Ein Hersteller kann noch so tolle Motoren bauen und geniale Technik entwickeln – wenn die Fahrzeuge aussehen wie ein Fiat Multipla kauft es keiner. Ich verstehe die Herangehensweise von BMW in diesem Punkt einfach nicht. Mag sein, dass der i3 eh in so geringen Stückzahlen gebaut wird, dass man ihn nur als Technologieträger sieht. Quasi eine Investition in die Zukunft. Dennoch spricht nichts dagegen, dass man das Design dann etwas gefälliger gestaltet.

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4 Gedanken zu „BMW i3: Hübsch ist anders“

  1. Hallo Don, ich teile Deine Einschätzung hinsichtlich des Design des i3 – was die Zukunft dieses Autos angeht, bin ich aber mehr als skeptisch. Aus mehreren Gründen. Da ist zum einen die Ausgangssituation, dass BMW für den Wagen gleich eine eigene Fabrik hat bauen lassen. Was für ein Risiko? Der Verkauf dieses Modells muss also nicht nur sich selbst, sondern auch die Fertigungstätte gleich mit finanzieren um rentabel zu werden. So etwas schlägt auf den Anschaffungspreis – den ich mit 35.000 Euro natürlich als viel zu hoch empfinde. Bin mal gespannt, wie teuer BMW den Wagen in den USA anbietet…? Und dann die Leistung: 170 PS!!!. Mal ehrlich: Wer ein E-Mobil kauft, für den steht der Umweltaspekt (also Resourcen-schonende Fortbewegung) im Vordergrund. Was macht es da für einen Sinn, ein Fahrzeug im Polo-Format 170 PS zu verpassen?
    Apropos Rescourcen: Alles Leichtbau, Kohlefaser – wow! Aber wie steht es mit der Nachhaltigkeit. Einmal verbaute Verbundstoffe sind kaum noch wieder zu verwerten, können nur mit großem Energieaufwand wieder „eingeschmolzen“ werden und verrotten erst nach 20.000 Jahren. Was soll das? Wir führen fleißig unsere Getränkeflaschen dem Recycling zu und BMW baut Autos, die noch im Jahr 5000 am Straßenrand stehen und vor sich hin gammeln. Für mich ist das Münchner Modell von vorne bist hinten unstimmig und nicht durchdacht – einfach ein Schnellschuss um nicht der Letzte zu sein. Und hässlich ist der i3 obenfrein auch noch.

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